Sonnenfackel, solare Fackel, Störerscheinung in der Photosphäre bzw. Chromosphäre der Sonne, die sich als fleckige, lokal begrenzte Aufhellung auf der Sonnenscheibe bemerkbar macht. Photosphärische Fackeln treten in der oberen Photosphäre der Sonne auf und lassen sich nur am Sonnenrand beobachten, wo durch die Randverdunkelung der Kontrast zur etwa 100 K kühleren ungestörten Umgebung erhöht ist. Chromosphärische Fackeln (Plages) sind die in die Chromosphäre hinein sich erstreckenden photophärischen Fackeln. Sie lassen sich auf monochromatischen Bildern der Chromosphäre, z.B. in der K-Linie von CaII (Flocculi), erkennen und sind auf der gesamten Sonnenscheibe sichtbar. Fackelgebiete bestehen aus einem Netzwerk von Lichtadern, wobei benachbarte Fackeln eines Gebietes wiederum durch lange, dünne und dunkel erscheinende Streifen (Fibrillen) voneinander getrennt sind. Die Lebensdauer der Fackelgebiete kann mehrere Monate betragen, die der Fibrillen nur 10-20 Minuten. Fackeln gehen oft dem Erscheinen eines Sonnenflecks voraus und bleiben im Gebiet einer Sonnenfleckengruppe noch nach deren Verschwinden bestehen. Fackeln folgen somit dem Sonnenfleckenzyklus und treten vorwiegend in den Fleckenzonen (bis etwa 45° beiderseits des Sonnenäquators) auf. Kurz vor und während des Sonnenfleckenminimums lassen sich Fackeln auch in hohen heliograhischen Breiten beobachten (polare Fackeln).
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