Robert Wilhelm, deutscher Chemiker und Physiker, *30.3.1811 Göttingen, 16.8.1899 Heidelberg; 1836 Lehrer für Chemie an der Technischen Schule in Kassel; 1839 Professor in Marburg und Direktor des Chemischen Instituts; 1851 Professor in Breslau; 1852-1889 Lehrstuhl für Chemie in Heidelberg; einer der namhaftesten Naturforscher des 19. Jahrhunderts und hervorragender Hochschullehrer; Begründer der Iodometrie (Jodometrie; 1853) und Mitbegründer der technischen Gasanalyse und physikalischen Chemie in Deutschland; 1841 gelang ihm die Entwicklung des Bunsen-Elements (galvanisches Kohle-Zink-Element), mit dem er z.B. 1852-55 Lithium, Magnesium, Aluminium und Chrom elektrolytisch darstellte; erfand 1842 das Fettfleckphotometer (Bunsen-Photometer); führte ab 1855 mit H.E. Roscoe photochemische Versuche mit Chlorknallgas durch und trug damit zur Entwicklung der wissenschaftlichen Photochemie bei (photochemisches Lichtmengengesetz, Bunsen-Roscoe-Gesetz); konstruierte 1855 den Bunsenbrenner und 1859 den Spektralapparat; entdeckte mit G.R. Kirchhoff mittels der von beiden 1859 begründeten Spektralanalyse 1860 die Elemente Caesium und 1861 Rubidium, denen er auch die Namen gab; führte kalorimetrische Untersuchungen durch; erfand 1868 die Wasserstrahlpumpe; konstruierte 1870 ein Eiskalorimeter (Bunsen-Kalorimeter) und ein Dampfkalorimeter (1887) sowie das Bunsen-Ventil (ein einfaches Überdruckventil); 1901 wurde die "Deutsche Elektrochemische Gesellschaft" ihm zu Ehren in Deutsche Bunsen-Gesellschaft für angewandte physikalische Chemie und Elektrochemie umbenannt, die für besondere Leistungen auf physikalisch-chemischem Gebiet seit 1907 die goldene Bunsen-Gedenkmünze verleiht.
Bunsen, Robert Wilhelm
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