Jean-Baptiste, französischer Physiker und Astronom, *21.4.1774 Paris, 3.2.1862 Paris; 1800 Professor für mathematische Physik am Collège de France; 1808 Professor für Astronomie an der Universität in Paris; Mitglied aller drei Akademien; arbeitete u.a. auf den Gebieten der Messung der Schwerkraft und der Bestimmung des Brechungsindex und der Dichte von Gasen (mit Arago), über Schallmessungen und die direkte Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in Festkörpern; bedeutende Beiträge zur Doppelbrechung, Polarisation des Lichts und zur optischen Aktivität von Substanzen; gilt als Begründer der optischen Saccharimetrie; führte den Begriff der spezifischen Drehung der Polarisationsebene ein (nach ihm benannt ist das bedingt gültige Biot-Gesetz, nach dem das spezifische Drehvermögen einer Lösung von der Konzentration unabhängig ist); vermutete als Ursache der Polarisation eine asymmetrische Molekülstruktur; fand zusammen mit F. Savart 1820 das Biot-Savartsche Gesetz über die ablenkenden Kräfte, die ein elektrischer Strom auf eine Magnetnadel ausübt; formulierte die Theorie der chromatischen Polarisation.
Einheitenzeichen Bi, nach J.B. Biot benannte, nicht mehr anzuwendende Basiseinheit der Stromstärke in einem erweiterten CGS-System. Definition analog zum Ampere; 1Bi = 10A.
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