(beim Kraftfahrzeug) . Zusammenfassender Begriff für die Anordnung der Vorderräder von Automobilen, die das Lenken erleichtert und den Reifen verschleiß mindert. 1. Vorspur: Bei stillstehendem Fahrzeug stehen die Räder nicht parallel zueinander, sie sind vielmehr vorn weniger weit als hinten voneinander entfernt. Während der Fahrt werden sie durch den Fahrbahnwiderstand (»Widerstand) vorn nach außen gedrückt und laufen dann nahezu parallel zueinander. Ohne Vorspur würden die Räder zum Flattern neigen. 2. Sturz. Neigung der Radebene zur Senkrechten. 3. Spreizung. Neigung des Achsschenkelbolzens in seiner Längsrichtung zur Senkrechten. Spreizung und Sturz stehen in enger Beziehung zueinander. Sie tragen dazu bei, daß der Abstand zwischen Auflage des Reifens auf der Fahrbahn und der Verlängerungslinie des Achsschenkelbolzens, der sog. Lenkrollhalbmesser, möglichst klein ist. Der am Hebelarm des Lenkrollh. wirkende Reibungswiderstand erzeugt eine Kraft, die das Lenken erschwert und mit zunehmendem Lenkrollh. anwächst. Sturz und Spreizung erleichtern das Lenken insofern, als die Räder nach einer Kurvenfahrt wieder von selbst die Geradeausfahrt anstreben. 4. Nachlauf. Neigung der oberen Hälfte des Achsschenkelbolzens nach hinten (von der Seite aus gesehen), so daß die Verlängerungslinie seiner Achse vor dem Berührungspunkt des Rades mit der Fahrbahn diese schneidet. Die Räder werden dadurch vom Fahrzeug praktisch gezogen, was beim Herausfahren aus einer Kurve wiederum zur Neigung des Fahrzeugs, geradeaus zu fahren, führt und verhindert, daß das Fahrz. von selbst weiter in eine Kurve hineinläuft.
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