Allgemeines, die Summe der zu einer bestimmten Zeit gültigen physikalischen Theorien, physikalischen Prinzipien, implizit wirksamen Hintergrundüberzeugungen und Erkenntnissen der philosophischen Reflektion über die Physik. Inwieweit ein physikalisches Weltbild tatsächlich als mehr oder weniger geschlossene Beschreibung der »Welt« aufgefasst wird, hängt vor allem vom Realismus- und Wirklichkeitsbegriff sowie der Sichtweise physikalischer Gesetze ab. Während Empirismus und Positivismus behaupten, dass das Wissen der Welt nur eine Sammlung von Einzelfällen ohne universelle Gültigkeit ist, sehen Operationalismus und Instrumentalismus in der Naturwissenschaft nur ein System von Vorschriften für eine brauchbare Erforschung bzw. Erfahrbarmachung der Welt. Dem Idealismus zufolge kann man hingegen nie sicher sein, ob es überhaupt eine direkte Beziehung zwischen der Wirklichkeit und den Vorstellungen der Wissenschaft über sie gibt. Die Extremform dieser Sicht, der Solipsismus, behauptet, dass die ganze äussere Welt allein ein Produkt der Vorstellung eines Beobachters sei. Die meisten praktizierenden Wissenschaftler sind sicher Vertreter eines mehr oder weniger kritischen Realismus, demzufolge eine äussere Welt unabhängig von der Wahrnehmung sowie die von den Theorien beschriebenen Grössen tatsächlich existieren (Geschichte der Physik, Wissenschaftsphilosophie).
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