Umwelt- und Geophysik, Teilgebiet der Geophysik, das sich mit Fragen befasst, die im weitesten Sinne den Schutz der Umwelt und die Nutzung natürlicher Resourcen unter geowissenschaftlichen Gesichtspunkten zum Inhalt hat. Geophysikalische Verfahren eignen sich zur zerstörungsfreien, flächenhaften Untersuchung und Überwachung oberflächennaher Zonen des Untergrunds (0-50 m). Aktueller Fragestellungen sind die Auffindung und Erkundung von Schadstoffdeponien, die Ausbreitung von Kontaminationsstoffen im Grundwasser, das Auffinden geologischer Störzonen im Deponieraum, die Ermittlung der Untergrundeigenschaften für zukünftige Deponien. Zunehmend spielt aber die Geophysik nicht nur für die Schadstoffdeposition, sondern auch für die Überwachung der Grundwassersysteme für die Wasserversorgung eine wichtige Rolle. An mehreren Orten in Deutschland wird bereits natürliche Erdwärme durch geeignet geführte Grundwassersysteme wirtschaftlich zu Tage gefördert.
Für die meisten Aufgaben der Umweltgeophysik eignen sich am besten geoelektrische Verfahren, d.h. elektrische Widerstands- und Eigenpotentialmessungen des Untergrundes. Hochfrequente Reflexionsseismik kann für Schichtlagerung und Hohlraumortung nützlich sein. Georadar hat eine hohe Auflösung, aber meist nur eine geringe Eindringtiefe. Die Bohrlochgeophysik verfügt über ein breites Arsenal von Messsystemen für petrophysikalische Eigenschaften der Gesteine.
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