Festkörperphysik, Lichtstreuung in kolloidalen Lösungen oder in der Luft. Entdeckt im Jahre 1859 von John Tyndall, einige Jahre später theoretisch bearbeitet von Lord Rayleigh, weswegen die Tyndall-Streuung auch oft als Rayleigh-Streuung bezeichnet wird. Die Streuintensität ist proportional zur vierten Potenz der Wellenlänge des Lichts, woraus folgt, dass blaues Licht etwa zehnmal stärker als rotes Licht gestreut wird. Tyndall-Streuung ist die Ursache für die blaue Farbe des Himmels. Ursprünglich wurde die Tyndall-Streuung als Streuung von Licht an kleinen Schwebepartikeln gedeutet. Erst Einstein hat 1911 die korrekte Deutung gegeben, indem er zeigte, dass die Tyndall- oder Rayleigh-Streuung durch direkte Wechselwirkung von Licht mit den Molkülen des streuenden Mediums induziert wird. Letztendlich ist das vom Licht induzierte elektrische Dipolmoment in den Molekülen die Ursache für den Streuprozess. Ein Beweis dafür ist unter anderem die Polarisation des getreuten Lichts. Dass uns der Himmel nicht violett erscheint, beruht auf einer Kombination des Sonnenspektrums mit der Physiologie unseres Auges.
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