Festkörperphysik, neutrale Phase, diejenige mittlere Schicht eines gebogenen Stabes oder Balkens, die weder einer Zug- noch einer Druckbelastung ausgesetzt ist, und deshalb als einzige Schicht ihre ursprüngliche Länge beibehält.
Das Vorhandensein einer solchen spannungsfreien Faser wird unmittelbar aus dem Übergang von den gedehnten zu den gestauchten Bereichen klar (siehe Abb. 1).
Ein bekannte Implikation der neutralen Phase findet man in Doppel-T-Trägern, welche im Bereich der neutralen Phase wesentlich dünner sind als in den übrigen Bereichen (siehe Abb. 2).
neutrale Faser 1: Entsprechend der Bernoullischen Annahme wächst die Spannung proportional zum Abstand von der neutralen Phase, auf Grund der Richtungsänderung der Spannung verschwindet diese in der neutrale Faser.
neutrale Faser 2: Das von der neutralen Faser am weitesten entfernte Material wird beim Biegen am stärksten beansprucht. Dem wird in der Technik durch besondere Profilgebung bei Trägerelementen wie z.B. hier beim Doppel-T-Träger Rechnung getragen.
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