Thermodynamik und statistische PhysikChemie, Physikalische Chemie, Mischungswärme, die Enthalpieänderung DH, die bei der Entstehung einer Mischphase auftritt. Dabei soll eine chemische Reaktion der Mischungskomponenten ausgeschlossen sein. Sind die Van-der-Waals-Kräfte zwischen den Molekülen der verschiedenen Mischungskomponenten grösser als die zwischen den Molekülen der unvermischten Reinkomponenten, tritt beim Mischvorgang eine Erwärmung des Systems auf. Die Mischungsenthalpie ist negativ. Sind umgekehrt die Van-der-Waals-Kräfte zwischen den Molekülen der verschiedenen Mischungskomponenten kleiner als die zwischen den Molekülen der unvermischten Reinkomponenten, so tritt eine Abkühlung des Systems auf. Für den Mischvorgang muss Energie aufgewendet werden, die Mischungsenthalpie ist positiv. Für ideale Mischungen ist die Mischungsenthalpie Null, da diese dem Raoultschen Gesetz gehorchen und es keinerlei Wechselwirkungen zwischen den Molekülen gibt. Bei realen Mischungen gibt es Abweichungen vom Raoultschen Gesetz. Es treten in diesem Fall Mischungswärmen wegen der vorhandenen zwischenmolekularen Wechselwirkungen auf. Man muss deshalb anstelle der molaren Enthalpien die partiellen molaren Grössen (differentielle Enthalpien) einsetzen, die vom Verhältnis der Molzahlen aller Komponenten der Mischung abhängen, also für verschiedene Zusammensetzungen der Mischung verschieden sind. Die Enthalpieänderung bezogen auf ein Mol der Mischung bezeichnet man als integrale oder totale Mischungsenthalpie.
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