Biographien, Heinrich Gustav, deutscher Physiker und Chemiker; *2.5.1802 Berlin, 5.4.1870 Berlin; 1822-27 Studium der Chemie an der Berliner Universität (1827 Promotion mit einer Arbeit über das Tellur), danach einjähriger Studienaufenthalt bei J.J. Berzelius in Stockholm. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt, dort Habilitation (1831) und 1934 Berufung zum ausserordentlichen Professor für Technologie der Berliner Universität. Daneben zunehmende Ausrichtung seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit auf die Physik. 1842 Übernahme des Physikalischen Kabinetts der Universität, wobei er in seinem Privathaus ein physikalisches Laboratorium für Studenten einrichtete und dabei die damals avanciertere Laboratoriumskultur der Chemie auf die Physik übertrug. Auch begründete er in seinem Haus ein wissenschaftliches Kolloquium und profilierte sich zur zentralen Gestalt der Physik in Berlin sowie zum Haupt einer der bedeutendsten Physikerschulen des 19. Jahrhunderts (H. von Helmholtz, A. Kundt, E. Warburg u.a.). 1831 Entwicklung eines Geothermometers und 1852 berichtete er in seiner Studie Über die Abweichung der Geschosse über den Einfluss des Geschossdralls auf die Flugbahn von Projektilen (Magnus-Effekt).
Literatur: D. Hoffmann (Hrsg.): Gustav Magnus und sein Haus, Stuttgart, 1995.
Magnus, Heinrich Gustav
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