Kristall, bei dem keinerlei Abweichungen vom regelmässigen Gitterbau auftreten. Das ideale Kristallgitter ist jedoch ein Grenzfall, der in der Wirklichkeit nicht auftritt. Bei ihm werden die vorhandenen Ionen bzw. Atome als punktförmig gedacht. Man kann das ideale Kristallgitter dadurch aufbauen, dass man eine nur wenige Atome umfassenden Grundzelle immer wieder um drei Grundtranslationen parallel mit sich verschiebt.
Kennt man die Abmessungen der Grundzelle und ausserdem die Koordinaten der in einer Grundzelle liegenden Atome (Basis des Gitters), so kennt man das ganze ideale Gitter. In Wirklichkeit darf man die Atome nicht als absolut punktförmig ansehen, sondern muss die Nullpunktsbewegung berücksichtigen. Weiterhin existieren verschieden Arten von Kristallbaufehlern (Schottkysche Leerstellen, Frenkelsche Fehlstellen, Grosswinkelkorngrenzen, verschiedene Arten von Versetzungen), die entscheidend für die strukturabhängigen Eigenschaften der Kristalle sind. Röntgenographisch kann man jedoch feststellen, dass viele Kristalle fast fehlerfrei sind.
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