in der Wissenschaftstheorie ein Satz, dessen Wahrheit noch nicht feststeht, der aber für die Zwecke der weiteren Forschung als eine wahre Annahme dient, aus der Theorien und Vorhersagen abgeleitet (deduziert) werden. Eine Hypothese darf selbst nicht widersprüchlich sein und darf auch nicht im Widerspruch zu anerkannten Tatsachen stehen. Für die Erfahrungswissenschaften wird zusätzlich verlangt, dass Hypothesen einen empirischen Gehalt haben sollen; aus ihnen ableitbare Vorhersagen müssen durch Erfahrung überprüfbar sein. Nach K. Popper ist stets die Hypothese mit dem grössten empirischen Gehalt auszuwählen, da diese am risikoreichärmsten ist. Eine Hypothese, die vielen empirischen Überprüfungen standgehalten hat, wird bewährt genannt. Gesetze sind besonders bewährte Hypothesen allgemeinen Inhaltes. Der Vorgang der empirischen Hypothesenprüfung macht den Kern des neuzeitlichen Verständnisses von Erfahrungswissenschaft aus.
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