linienhafter Defekt in Analogie zur Versetzung. Zur Erzeugung einer Disklination in einem elastischen Kontinuum wird zunachst die gleiche Schnittkonstruktion wie bei der Konstruktion einer Versetzung ausgeführt. Danach aber werden die beiden Schnittufer nicht durch eine starre Translation gegeneinander versetzt, sondern um eine Rotationsachse gegeneinander verdreht, wobei durch Wegnahme oder Hinzufügen von Material die Kontinuität des Mediums wiederhergestellt wird. Das Ende der Schnittfläche markiert die Disklinationslinie. Ist die Drehachse parallel zu dieser Linie, so entsteht eine Keildisklination. Ist sie senkrecht dazu, so entsteht eine Twistdisklination. Wegen der mit einer Disklination verbundenen starken Verzerrung treten Disklinationen in kristallinen Materialien im allgemeinen nicht auf. Sie werden jedoch benutzt, um Defekte in glasartigen Strukturen zu definieren.
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