Centre Européen pour la Recherche Nucleaire, Europäisches Forschungszentrum für Teilchenphysik bei Genf (Abb. 1). CERN wurde 1954 durch damals 12 (Ende 1997: 19) Mitgliedsstaaten mit dem Auftrag gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten auf dem Gebiet der rein zivilen grundlagenorientierten Kernforschung zu ermöglichen. Die Hauptarbeitsgebiete des CERN sind die experimentelle Elementarteilchen- und die Kernforschung, die an einer Reihe von Teilchenbeschleunigern durchgeführt werden. Die ersten Beschleuniger wurden bereits 1957 (SC, Synchro-Cyclotron, 600MeV) und 1959 (PS, Proton-Synchrotron, 28GeV) in Betrieb genommen. 1971 folgte das ISR (Intersecting Storage Ring) und 1976 das SPS (Super Proton Synchrotron, 500GeV). Sie dienen heute noch als Vorbeschleuniger für die aktuellen Teilchenbeschleuniger, wie das LEP (Large Electron-Positron Storage Ring, Abb. 2), das 1989 seinen Betrieb aufnahm, und den in Planung befindlichen Large Hadron Collider (LHC), mit dem Quarks und Gluonen im TeV-Energiebereich untersucht werden sollen.
Mit einem Haushalt von (1997) 870 Mio. Sfr, über 3000 Mitarbeitern und mehr als 5000 Gastwissenschaftlern aus über 40 Staaten und 370 Forschungsinstituten jährlich ist das CERN das weltweit grösste Forschungslabor.
Eine Reihe bedeutender, mit insgesamt fünf Nobelpreisen ausgezeichneter Entdeckungen wurden durch Messungen an den Beschleunigern des CERN gemacht, beispielweise der Nachweis der neutralen Ströme der elektroschwachen Wechselwirkung (1973) und die Entdeckung der Austauschteilchen der schwachen Wechselwirkung, also der W-Bosonen und des Z-Bosons im Jahre 1983.
CERN 1: Luftaufnahme des CERN vor dem Hintergrund der Alpen.
CERN 2: Die Beschleuniger des CERN mit dem Standort einiger Experimente.
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