in magnetisch eingeschlossenen Plasmen ein Transportmechanismus mit einem für die friedliche Nutzung der Kernfusion viel zu hohem Wert für die Geschwindigkeit des Verlustes von Teilchen senkrecht zum Magnetfeld. Lange Zeit befürchtete man, dass für den Teilcheneinschluss im Plasma nicht die günstigen Voraussagen der neoklassischen Theorie, sondern die 1946 von David Bohm bei der Untersuchung von Gasentladungen in einem Magnetfeld empirisch gefundene Formel gelten würde. Ein wesentlich günstigerer Teilcheneinschluss, als nach der Bohm-Formel zu erwarten wäre, wurde für Tokamaks erstmals 1968 im russischen Experiment T-3 und für Stellaratoren erstmals 1980 im Garchinger Experiment Wendelstein 7-A beobachtet. Heute glaubt man, dass die Bohm-Diffusion eine Obergrenze für den Teilchentransport aufgrund von kleinskaligen Plasmaturbulenzen darstellt.
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