in Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg grosstechnisch eingesetztes Verfahren zur Kohleverflüssigung. Hierbei handelt es sich um eine direkte Hydrierung, die in zwei Phasen durchgeführt wird. In der ersten, der sog. Sumpfphase wird ein Brei aus entwässerter, gemahlener und mit Schmieröl vermischter Kohle bei Anwesenheit pulverisierter metallischer Katalysatoren bei Drücken von 200 bar (2 × 107Pa) und Temperaturen von ca. 450°C in Schwer- und Mittelöle verflüssigt. In der zweiten, der Gasphase, erfolgt die Hydrierung der in der Sumpfphase gewonnenen Öle mit Hilfe von nunmehr festangeordneten Katalysatoren bei vergleichbaren Druck- und Temperaturverhältnissen wie in der Sumpfphase. Moderne Weiterentwicklungen des Bergius-Pier-Verfahrens sind das Consol-Verfahren sowie das H-Coal-Verfahren.
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