Babinetsches Prinzip, von J. Babinet 1829 formulierte Beziehung, nach der die bei der Beugung von Licht an einer Öffnung in einem ausgedehnten ebenen Schirm und an einem deckungsgleichen ebenen Hindernis (komplementäre Schirme) gewonnenen Intensitätsverteilungen bzw. Beugungsbilder ausserhalb des Bereichs der geometrisch-optischen Abbildung gleich sind. Danach kann die Beugung an einem Draht auf die Beugung an einem Einfachspalt gleicher Breite und die Beugung an Teilchen auf die häufig besser bekannte Beugung an einer zum Teilchen komplementären Öffnung zurückgeführt werden: Die Amplitudenverteilungen hinter einem Teilchen bzw. einer Blende mit einer Öffnung in Grösse des Teilchens sind ausserhalb des geometrischen Bildes der Lichtquelle genau um 180° phasenverschoben. Da die Intensität dem Quadrat der Amplitude einer Lichtwelle proportional ist, ergibt sich eine identische Intensitätsverteilung. Das Babinetsche Theorem wird auch in der Hochfrequenztechnik z.B. bei der Berechnung von Antennenfeldern verwendet.
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